Verein zur Bekämpfung chronischer Infektionskrankheiten e.V.
Einige Jahrzehnte hielt man Rickettsien für Viren oder Bakterien. Tatsächlich sind sie weder das eine noch das andere. Sie gehören viel mehr zu einer Gruppe von intrazellulären Erregern mit einer geringen enzymatischen Komponente. Aus diesem Grund müssen sie, um überleben zu können, das enzymatische System der Zelle in die sie hineindringen benutzen. Die Energie des Cytratszyklus reicht dafür aus. In dem die Rickettsien die Ribosomen im Zytoplasma benutzen, ernähren sie sich , wachsen und multiplizieren sich in bis zu zweistelligen Raten.
Dieser berüchtigte Mörder hat seinen Ruf aus einer Reihe von schrecklichen Blutbädern und hat die furchtbare Eigenschaft, sich jedem Gewebe anpassen zu können, während er durch das Gefäßsysten zirkuliert.
Die Art der Invasion gestattet dem Erreger, eine eindrucksvolle Zahl an pathologischen Masken zu tragen, die es auch dem besten medizinischen Spürsinn unmöglich macht, seiner Spur zu folgen. Aufgrund er außerordentlichen Überlebensfähigkeit kann dieser Erreger für lange Zeit in fast jedem Milieau überleben. Seine einzige Notwendigkeit besteht darin, in einem besonderen Reservoir oder Parasiten eingeschlossen zu werden. Dieses Merkmal macht ihn praktisch unzerstörbar.
Man wusste sehr wenig darüber vor den Forschungen von Charles Nicolle, der Typhus sofort als Priorität erkannte unter den vielen offenen Fragen, die mit dieser Art von Erregern verknüpft sind.
Der erste Abschnitt der Infektion kann langsam oder akut verlaufen, Zunächst erscheint er wie ein schwerer Grippeanfall. Dann entwickelt sich sehr schnell Fieber mit Schüttelfrost, Depressionen, Kopfschmerzen und Muskel-und Gliederschmerzen. Ein Ausschlag erscheint am fünften Tag beginnend bei den Schultern und dem Rumpf und hinab bis zu den Extremitäten…….
(Auszug aus dem Buch: CFS – Chronisches Erschöpfungssyndrom – eine Infektionskrankheit?Autorin: Dr. C.Jadin, Hsg. und Übersetzerin Teresa M. Taddonio Vbciev.)
Die noch relativ junge Lyme Krankheit wurde 1975 als Erreger isoliert. Die 16 Ausgabe des Mercks Handbuchs bringt ein Beispiel dafür und berichtet über diese in den USA festgestellte Spirochäte. Es wurde aber nicht über die mögliche Verbindung zu dem häufig auftretenden Malgache Fieber nachgedacht, das ebenfalls von einer Spirochäte nämlich Borrelia Duttoni verursacht wird. – weder in diesem noch in anderen medizinischen Indexes gab es einen Querverweis. Dabei hatte schon 1911 Theze zum ersten Mal über diese Spirochäte geschrieben und ignorierte seinerseits die Nachrichten des Wissenschaftlers Drury, der schon 1702 bis 1720 über die Existenz einer solchen Krankheit berichtete, die nach dem Biss der Zecke namens „Ornithodorus Moubata“ in Zentralafrika auftritt.
Die Lyme Krankheit ist ebfs. ein rekurrierendes Fieber mit tief anhaltender Müdigkeit , Kopfschmerzen, Muskel-und Gliederschmerzen, alle Symptome, die auch mit einer Rickettsien Infektion einhergehen.
Der Erreger Spirochäte Hispanicum wurde in den ersten Jahren des 20 Jahrhundert in Spanien identifiziert. Der Forscher Charles Nicolle verfolgte die Verbreitung des Erregers in Nord Afrika und bezeichnete das Fieber, das er verursachte, als Hispanico-Afirkanisches Fieber, dessen Symptome denen von Lyme Disease verblüffend ähnlich waren.
Schelz, der im Belgischen Kongo arbeitete, berichtete im Jahre 1933 über dasselbe wiederkehrende Fieber und machte dafür die Anwesenheit derselben Spirochäten verantwortlich.
Nach ihm und wieder ohne Kenntnis der anderen Entdeckungen veröffentlichte Pakalov im Jahre 1944 voller Stolz und ja mit Recht, dass diese Rückfallfieber, die bei Patienten in Cape Town körperliche Behinderungen verursachte, der gleichen Bakterie zugehörig war.
Es geschah auch, dass Heisch in Kenia im Jahre 1950 behauptete, dass Borrreliose die Ursache eines endlosen Fiebers war (BSPE-1952)
Heute ist die Diagnose Lyme Krankheit äußerst schwer zu stellen und basiert fast ausschließlich auf klinischen Untersuchungen. Labortests sind noch in den ersten Phasen, obwohl das typische Korkenzieherprofil des Erregers, durch das Mikroskop betrachtet, einen hohen Wiedererkennungswert hat.
Immer mehr setzte sich die Ansicht durch, dass diese Infektion von weiteren ebenfalls durch Zecken übertragenen Erregern begleitet wird. Diese ist eine logische Konsequenz der Tatsache, dass Zecken im Dreck und in der Umgebung von wilden Tieren leben, dass sie sich von deren Blut ernähren, die zugleich als Reservoir der Krankheit dienen.
Das Treponema Pallidum ist eine weitere Spirochäte, die für Syphilis verantwortlich ist.
Im Gegensatz zur Lyme Krankheit ist sie seit Jahrhunderten bekannt und ihre Opfer sind unzählbar: Die Syphilis gehört zu den medizinischen Phänomen, die von der naiven und optimistischen menschlichen Denkweise profitieren, um sich einen unüberwindbaren Angriffspunkt zu schaffen, bevor das Opfer aufwacht.
Dieser Erreger ist äußerst erfinderisch und dringt durch die Genitalien oder andere Schleimhäute in den menschlichen Körper ein.
Zwei Monate später leidet der Patient unter Kopfschmerzen, Sodbrennen, niedrigen Fieberschüben und Hautausschlag.
Darmit erinnert sie irreführenderweise an einer bakteriellen oder viralen Infektion, wie Röteln oder Windpocken. Dieser Hautausschlag verschwindet plötzlich. Die zweite Phase beginnt. Während dieser latenten Phase geht es dem ahnungslosen Patienten nach den unerklärlichen Krankheitszuständen scheinbar gut. Leider sind diese beiden Phasen sehr ansteckend, obwohl die Symptomatik scheinbar spurlos abbricht.
Das Treponema Pallidum fällt dann an diesem Wendepunkt in eine Art Tiefschlaf hinein. Erst Jahre später bildet sich das Lues Granuloma, das das Gewebe selbst dann noch verwüstet, wenn der Patient währenddessen verstirbt. Wenn die Krankheit ausbricht, gehören Demenz und Lähmungserscheinungen zu den zahlreichen Symptomen.
Vielmehr wird Syphilis über die Mutter auf das werdende Kind durch die Plazenta übertragen. Fehl-oder Todgeburten sind eine Konsequenz der Infektionen. Wenn das Kind überlebt, kann es durch Flecken auf der Hornhaut blind oder aufgrund der sich ergebenden Schäden der Hörnerven taub werden.
(Auszug aus dem Buch: CFS – Chronisches Erschöpfungssyndrom – eine Infektionskrankheit? Autorin: Dr. C. Jadin, Hsg. und Übersetzerin Teresa M. Taddonio)
Auf der selben medizinischen Spur wie die Leishmaniose schreitet eine Krankheit namens Toxoplasmose voran., genau so agyl und dynamisch wie die Leishmaniose.
Der Forscher Charles Nicolle beschrieb im Jahre 1907 Toxoplasmose als Teil der Spezies der Leishmaniose. Er nannte diesen Erreger Leishmania Gundii, weil er in zunächst bei dem kleinen Nagetier Ctenodactylus gundii aus der Gegend von Tunis isoliert hatte.
Da dieser Parasit sich aber nicht im gleichen Medium wie Leishmania vermehren ließ, musste er neu klassifiziert werden. Mit Hilfe einer verbesserten technischen Ausstattung wurde auch die Struktur des Erregers, nämlich die einer Mondsichel deutlich, der neue Toxoplasma gondii….
Diese Infektion kann wie eine angenommene oder angeborene, aktue oder chronische, generalisierte oder lokale Form im Gehirn, im Herzen, in der Haut, in den Augen in den Drüsen auftreten. Ihre Entwicklung kann versteckt in einer dunklen Zyste schnell
voranschreiten. Sie kann Fehlgeburten und Sehstörungen bei Neugeborenen verursachen.
Heutzutage ist diese lebensbedrohliche Krankheit sehr weit verbreitet und trotz intensiver Recherchen in der Folgezeit ihrer ersten Entdeckung ist die Behandlung nach wie vor sehr schwierig.
Neuerkrankungen sind häufig und es fehlt oft eine Diagnose. Wie ein typischer Schmarotzer übernimmt dieser Erreger einen vorderen Platz im trüben Gefolge von Aids.
(Auszug aus dem Buch: CFS – Chronisches Erschöpfungssyndrom – eine Infektionskrankheit?Autorin: Dr. C. Jadin, Hsg. und Übersetzerin Teresa M. Taddonio)
Wie es sich noch zu den wuchernden Gerüchten über diese Krankheit sagen, was man nicht schon längst weiß?
Wie es sich in unseren Geschichtsbüchern seit der Zeit des alten Ägyptens von 1550 vor Christus an und auf jedem Kontinent aus verschiedenen Papyrusrollen und unklaren Überlieferungen aus sumpfigen Regionen immer wieder beschrieben findet, tritt diese Krankheit nicht nur in tropischen Gebieten auf.
Malaria zeichnet sich durch einen endemischen Zustand aus, mit einem mindestens verdoppelten Milzvolumen…..
Wenn Malaria nicht offen in Erscheinung tritt, bleibt sie im retikuloendotelialen System verborgen, wo sie eine lange Stimulation der Milz in Gang setzt, die sich im Laufe der Krankheit krankhaft vergrößert.
Chinin ist ein Extrakt der Baumrinde des Cinchoa Baumes. Es handelt sich um das einzige Mittel, das seit 1679 bis 1835 benutzt wurde. Chinin ist also das Mittel erster Wahl.
Malaria bliebt trotzdem ein grausamer Killer der Menschheit, weil sie zwischen 1 und 3 Millionen Menschen im jedes Jahr tötet.
In dem die Menschheit und das heutige medizinische System dieses Krankheit ignorieren arbeiten sie an ihrer eigenen Vernichtung.
(Auszug aus dem Buch: CFS – Chronisches Erschöpfungssyndrom – eine Infektionskrankheit?Autorin: Dr. C. Jadin, Hsg. und Übersetzerin Teresa M. Taddonio Vbciev.)
Die Bilharziose ist eine der wichtigsten Krankheiten auf dem afrikanischen Kontinent. Sie kann aber auch in südlichen Mittelmeerländern auftreten und sie kann somit nach Nordeuropa verschleppt werden. Da es sich um eine parasitologische Erkrankung handelt, die nicht leicht zu diagnostizieren ist, bleibt sie häufig ohne Diagnose.
Diese parasitologische Erkrankung wird von einem Parasiten namens Schistosoma verursacht. Ca. 200 Mio Leute sind weltweit daran erkrankt und 600.000 leben leben auf Risiko, 250.000 davon sterben jedes Jahr.
Schistosomatidae sind Trematoden, welche in den Blutgefäßen von Wirbeltieren leben. Wie bei Trematoden üblich haben sie als Zwischenwirt eine Wasserschnecke. Die spezifischen Zwischenwirte für S. mansoni sind Posthornschnecken der Gattung Biomphalaria. Die Schistosomosen oder Bilharziosen (4 weitere Arten sind ebenfalls human-pathogen) sind wichtige Tropenkrankheiten in über 70 Länder. Neben S. mansoni haben S. haematobium (nur in Afrika) und S. japonicum (nur in Asien) große Bedeutung. Zwei weitere Arten kommen nur lokal vor (S. intercalatum und S. mekongi). Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) schätzt dass heute rund 200 Millionen Menschen mit Schistosomen infiziert sind. S. mansoni ist vor allem in Afrika und gewissen Gebieten Südamerikas (Import durch Sklavenhandel im 19. JahSchistosomatidae sind Trematoden, welche in den Blutgefäßen von Wirbeltieren leben. Wie bei Trematoden üblich haben sie als Zwischenwirt eine Wasserschnecke. Die spezifischen Zwischenwirte für S. mansoni sind Posthornschnecken der Gattung Biomphalaria. Die Schistosomosen oder Bilharziosen (4 weitere Arten sind ebenfalls human-pathogen) sind wichtige Tropenkrankheiten in über 70 Länder. Neben S. mansoni haben S. haematobium (nur in Afrika) und S. japonicum (nur in Asien) große Bedeutung. Zwei weitere Arten kommen nur lokal vor (S. intercalatum und S. mekongi). Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) schätzt dass heute rund 200 Millionen Menschen mit Schistosomen infiziert sind. S. mansoni ist vor allem in Afrika und gewissen Gebieten Südamerikas (Import durch Sklavenhandel im 19. Jahrhundert!) verbreitet. Neben der direkten Schädigung von Blutgefäßen und Darmepithel durch migrierende Eier spielen immunologische Prozesse bei der Krankheitsentstehung eine Rolle. Im Besonderen sind dies Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Ei-Antigene. Wurmeier, welche den Weg in den Darm nicht finden, lagern sich in der Leber (und andern Organen) ab und werden von Wirtszellen abgekapselt (Granulombildung). Das führt zu einer Organschädigung, zu einer Fibrose. Diese wiederum hat Durchblutungsstörungen und Pfortaderhochdruck zur Folge.rhundert!) verbreitet. Neben der direkten Schädigung von Blutgefäßen und Darmepithel durch migrierende Eier spielen immunologische Prozesse bei der Krankheitsentstehung eine Rolle. Im Besonderen sind dies Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Ei-Antigene. Wurmeier, welche den Weg in den Darm nicht finden, lagern sich in der Leber (und andern Organen) ab und werden von Wirtszellen abgekapselt (Granulombildung). Das führt zu einer Organschädigung, zu einer Fibrose. Diese wiederum hat Durchblutungsstörungen und Pfortaderhochdruck zur Folge.
Bartonella quintana, früher Rochalimaea quintana genannt. Das 1915 erstmals beobachtete Erreger des Fünf-Tage-Fiebers, rief während des Ersten Weltkrieges große Epidemien unter den alliierten Soldaten hervor. Die Erkrankung zeichnet sich durch plötzlich einsetzende Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, persistierendes Fieber sowie andere unspezifische Symptome aus und wird von Mensch zu Mensch durch die Kleiderlaus, Pediculus humanus corporis, übertragen. Mit dem Rückgang der Epidemien nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm auch das Interesse an Bartonella quintana ab, bis das Bakterium 1992 als einer der Erreger der bazillären Angiomatose (BA) identifiziert wurde.
Bartonella henselae und Bartonella quintana verursachen verschiedenartige Krankheitsbilder.
Die hiermit verursachten Krankheitsbilder sind Endokarditis, lang-andauernde Bakteriämie usw, wobei das Kaposi-Syndrom und pyogene Granulome differentialdiagnostisch abgegrenzt werden müssen. Die bazilläre Peliosis hepatis/splenica ist eine weitere Manifestationsart der Bartonellose. Die Katzenkrankheit, die erstmals durch Debre`1950 beschrieben wurde, äußert sich mit einer Papel an der von der Katze verletzten Hautstelle. Anschließend kommt es zur Lymphadenopathie regionaler Lymphknoten.
Bei mindestens 2% der Patienten ergeben sich systemische Komplikationen wie dem Befall von Haut, Leber, Milz, Lunge, Knochen, und dem Zentralen Nervensystem.
Amoeba histolytica ist weltweit verbreitet und besonders in Gebieten mit schlechten hygienischen Zuständen, im Abwasser oder in verschmutztem Trinkwasser anzutreffen. Ausbrüche werden im Anschluss an Katastrophen verzeichnet, wenn nur ungenügend reines Trinkwasser zur Verfügung steht. Auch Fehler im Abwassersystem können Amöbenruhr hervorrufen, so wurden beispielsweise bei der Weltausstellung 1933 in Chicago über 1.000 Fälle mit 58 Toten beobachtet, verursacht durch ein Übertreten von Abwässern in die Trinkwasserversorgung.
Noch weiter verbreitet jedoch ist Entamoeba dispar. Diese wurde früher als Stamm von E. histolytica betrachtet, gilt jedoch mittlerweile aufgrund von genetischen Unterschieden als eigene Art. Sie kann jedoch keine Magna-Formen ausbilden und ist von den Minuta-Formen der Histolytica optisch nicht zu unterscheiden. Sie ruft meist nur Durchfälle hervor, die von selbst abklingen. Entamoeba moshkovskii zählt ebenfalls wie Entamoeba dispar zu den nicht pathogenen Amöbenarten die zwar mit E. histolytica verwandt sind aber keine Amöbenruhr auslösen.
Lebenszyklus von Entamoeba histolytica
Die Amöben gelangen als Zysten in den Dünndarm, dort schlüpft ein Vier-Kern-Stadium, diese wiederum besiedelt den Dickdarm und teilt sich dort in acht Trophozoiten. Diese scheiden Zysten ab, die den Darm mit den Faeces verlassen. Es kommt zu einer Ausscheidungsmenge von bis zu 45 Millionen Zysten pro Tag.
Zwei Formen können unterschieden werden, die Minuta– und die Magna-Form. Minuta-Formen leben im Dickdarm des Wirts und rufen meist Durchfälle hervor, die jedoch von selbst abheilen. Die Magna-Formen hingegen dringen aktiv ins Dickdarmgewebe ein und lösen es auf. Gelangen sie auf diese Weise in den Blutstrom, so siedeln sie sich vermehrt in inneren Organen an und rufen dort Abszesse hervor. Jedoch bilden nur die Minuta-Formen Zysten aus und werden so zum nächsten Wirt weitergetragen, die Magna-Formen verbleiben im ursprünglichen Wirt.
Die von E. histolytica hervorgerufene Krankheit bezeichnet man als Ruhr, genauer Amöbenruhr beziehungsweise Amöbiasis. Durch Gewebe auflösende Verdauungssekrete verursachen sie dabei eitrige Darmgeschwüre, die aufbrechen können. Die Folge können Unterleibsschmerzen, geleeartiger Durchfall, Bauchfellentzündungen und Abszesse der Leber und der Lungen sein sowie Meningitis/ Enzephalizitis. Unbehandelt kann die Krankheit durch Exsikkose zum Tod führen. Oft bricht die Krankheit erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion aus.
Die Suche nach den Zysten im Stuhl der Patienten zeigt, dass diese Parassitenart kosmopolitisch ist. Auch wenn Amoeben aus dem menschlichen Körper eliminiert wurden, überleben sie aufgrund ihrer kleinen Form.
Diese Krankheit lähmt die Funktion des Darmes, sie ist im Gegensatz zu Entamoeba histolytica nicht invasiv und zerstört nicht die Schleimhautzellen. Aber es kommt zu einer Einschränkung ihrer Funktion und zu einer Entzündung und Malabsorption. Der Träger der Infektion wird sowohl Durchfall mit Flatulenz als auch Konstipation verursachen.
Das kann sowohl im Magen als auch bei der Galle Probleme bereiten. Eine Giardiasis kann aber auch in den Genitalien von Männern und Frauen auftreten.
Die Symptome einer Giardiasis (Lamblienruhr) sind Durchfall, Blähungen und selten auch Fieber, und es kommt in schweren Fällen zu einer Mangelernährung. In Kanada findet sich die landläufige Bezeichnung Biberfieber (beaver fever), da die Erreger vermeintlich durch Biberkot in das Wasser gelangen.
Ein Problem besteht darin, dass es Menschen gibt, die zwar Giardia in ihrem Darm tragen, aber keine krankhaften Symptome zeigen. Diese scheiden monatelang Zysten aus, die dann bei unzureichender Hygiene andere Menschen infizieren. Jedoch gelingt es dem Immunsystem normalerweise, die Trophozoiten innerhalb weniger Wochen zu eliminieren. Die Inkubationszeit beträgt eine bis etwa zehn Wochen.
Jedes Jahr erkranken rund 200 Millionen Menschen an Giardiasis und die Krankheit kann in Ländern der Dritten Welt ein bedeutendes Problem sein. Die Zahl der Todesfälle, die auf Giardia intestinalis zurückzuführen sind, ist, etwa im Vergleich zu der von Malaria, völlig unbedeutend. Giardia ist ein möglicher Erreger der Reisediarrhoe.
Giardia intestinalis wurde bisher in über 140 Ländern gefunden und ist somit weltweit verbreitet. In gemäßigten Zonen sind bis zu 25 % der Kinder und 10 % der Erwachsenen von ihr befallen. Noch höhere Durchseuchung findet man in den Tropen. In europäischen Ländern führt der Einzeller auch zu Infektionen, aber unter Rückkehrern aus den Tropen beträgt die Prävalenz etwa 4 %. Rinder und Schafe sind je nach Gegend bis zu 30 % infiziert.